Akkuschrauber-Projekt
Endlich! Die Pausenglocke der Leintal-Realschule in Schwaigern läutet. Aus allen Zimmern strömen Schüler auf den Hof. Nur im Technikraum U14 rührt sich niemand. Zwölf Schüler sägen, feilen, bohren, hämmern und schleifen dort emsig weiter. Das Pausenbrot schnell in den Mund geschoben und weiter geht es. Die Technikschüler der 9a und 9b bauen im Rahmen einer Blockwoche an zwei Gokarts.
Die Idee dazu hatte Techniklehrer Lutz Leonhardt und Bosch-Student Stefan Wendt. Der 19-Jährige wollte sich an der Bosch-Aktion Soziale Woche beteiligen. Da kam ihm gleich seine alte Schule in den Sinn: „Mein ehemaliger Techniklehrer und mein Ausbildungsverantwortlicher waren sofort begeistert." Mit seinen drei Mitstudenten Daniel Zierle, Andre Häberle und Jens Krause war die Projektgruppe schnell komplett. Auch die Schüler waren sofort Feuer und Flamme. Über so ein Engagement ist Techniklehrer Leonhardt sehr erstaunt: „Viele Schüler nutzen für das Projekt die Pausen, Freistunden und ihre Freizeit." So wie Fabian Katz (9a). „Das ist mal was anderes als normaler Unterricht!" Die Gokarts bestehen größtenteils aus Schrottteilen.
Alte Fahrräder werden für die Lenkung und die Räder verbaut. Ausgediente Stühle der Schule dienen als Sitze. Das Fahrgestell bilden Spanplatten und Dachlatten. Das Grundkonzept erarbeiteten die vier Boschler mit den Schülern im Unterricht. „Anfangs waren die Vorstellungen sehr futuristisch. Das mussten wir dann auf das Machbare herunterbrechen", erklärt Stefan Wendt. Das Spezielle an den Gokarts ist das Antriebskonzept. Zwei Akkuschrauber von Bosch Power Tools sollen jedes Fahrzeug bewegen und werden dafür an den zwei Hinterrädern befestigt - alternative Antriebssysteme mit viel Power.
„Jeder der Akkuschrauber hat 18 Volt. Damit können Gokarts 25 Stundenkilometer erreichen", erklärt Stefan Wendt. Bedient werden die Akkuschrauber über Bremszüge der Fahrradbremsen. Dafür gibt es bei jedem Fahrzeug eine eigene Konstruktion. Die eine Gruppe befestigt die Akkuschrauber über eine Holzvorrichtung und verlegt die Bremszüge mit Hilfe einer Stange. Die andere Gruppe hingegen fixiert die Akkuschrauber durch Kabelbinder und verbindet sie direkt mit dem Zugangssystem. Auf die Fertigstellung folgt der Praxistest. Beim Wettrennen auf dem Schulhof scheitert eines der Gokarts aufgrund eines Achsendefekts. Enttäuscht ist aber trotzdem keiner der Schüler. „Das Projekt war total cool!", so das Fazit der 15-jährigen Vivien Wallisser (9b).