3D Druck im Technik-Bereich
Wir drucken Bildung!
Manch einen mag es am Anfang etwas verwundern, dass eine Schule sich einen 3D Drucker zulegt. Vor allem, da der 3D Druck noch nicht explizit im Bildungsplan gefordert ist. Für den Technikbereich an der Leintal-Schule ist es uns wichtig, dass wir die Jugendlichen auch an Zukunftstechnologien heranführen können. Gerade in Schwaigern, einem Ort an dem die kunststoffverarbeitende Industrie eine große Rolle für die Menschen spielt, sollten wir uns mit unseren Schülern auf den Weg machen die verschiedenen Formen von Kunststoffverarbeitungsverfahren zu erkunden. Und dass ein 3D Drucker nicht nur im industriellen Bereich oder als kostspieliges Spielzeug für Hobby Bastler eingesetzt werden kann sehen wir nun bei uns im Technikbereich. So ein Projekt wäre für eine Schule nicht zu stemmen gewesen, wenn wir nicht die große finanzielle Unterstützung von zwei schwaigerner Firmen gehabt hätten. Die Azubis der Firma Walter Söhner (iwis) haben den Erlös ihres jährlichen Azubi Theaterstücks an uns gespendet. Auch die Firma Kiefer hat uns dabei unterstützt. Wir sind dankbar, dass wir insgesamt 3200 € für dieses Projekt entgegennehmen konnten. Es ist toll zu sehen, dass die Firmen uns bei unserer Arbeit den Rücken stärken.
„Wir drucken Bildung“ - so lautet das Motto für den 3D Druck bei uns an der Schule. Das bedeutet für uns auszuprobieren, wie ein solcher Drucker die Lernprozesse begleiten und vertiefen kann. Nicht nur das Tun, also das Planen und Ausdrucken selbst soll zur Bildung dienen, sondern natürlich auch ganz praktisch das ausgedruckte Produkt kann am Ende im Unterricht unterstützend eingesetzt werden. Z.B. Mit Modellen von Turbinenarten wird das Thema Wasserkraft plötzlich dreidimensional greifbar. Aber auch durch die adaptive Fertigungsmethode des 3D Druckers (das Produkt wird Schicht für Schicht mit einem dünnen Kunststofffaden aufgebaut, wie damals beim Tonen mit der Würstchen Methode) können nachhaltige Zusammenhänge sehr gut erklärt werden. Dass nur an der Stelle Material angelagert wird, an der es benötigt wird macht den Abfall bei der Produktion so gut wie überflüssig. Auch verwenden wir in der Schule ausschließlich biologische Kunststoffe auf Milchsäurebasis. Es geht also nicht nur darum kleine, bunte Kunststoffteile auszudrucken, die vielleicht irgendwo im Onlineshop günstiger zu haben sein könnten, nein es geht darum den Gesamtzusammenhang des 3D Drucks für unsere Industrie und Gesellschaft zu begreifen, deshalb heißt es für uns: Wir drucken Bildung!
Damals haben wir angefangen mit einer 3D Druck AG im Rahmen der Ganztagsbetreuung. Zusammen mit acht Neuntklässlern hat sich Fachbetreuer Lutz Leonhardt auf den Weg gemacht das Gerät auf Herz und Nieren zu prüfen. Was ist denn schulisch überhaupt möglich? Wo sind eventuelle Stolperfallen für die Schüler? Wo stoßen wir mit dem Gerät z.B. zeitlich an unsere Grenzen? All das können wir nun in aller Ruhe zusammen in der Arbeitsgemeinschaft ausprobieren. Es ist natürlich ausdrücklich erlaubt auch mal Fehler zu machen, denn das bringt uns weiter.
Und mittlerweile sind wir so weit, dass wir es im täglichen Unterricht in IT, BK, Technik und NWT einsetzen. viele tolle Unterrichtes-Ideen sind entstanden. Von der eigenen Stadt bis hin zum Planetenmodell unseres Sonnensystems.
In diesem Bereich werden wir unterstützt von: